Anwendungsgebiete



Birkensaft wurde bereits von den Römern und Germanen getrunken und in Nord- und Osteuropa seit über 1000 Jahren getrunken. Im 13. Jahrhundert erwähnte der deutsche Universalgelehrte Albertus Magnus (1193 bis 1280) den Birkensaft und empfahl die Einnahme des Saftes als Mittel gegen Steinbildung und Leberbeschwerden sowie bei Mundfäule oder Hautproblemen.


Traditionelles Heilmittel

Birkensaft wurde bereits von den Römern und Germanen getrunken und in Nord- und Osteuropa seit über 1000 Jahren getrunken. Im 13. Jahrhundert erwähnte der deutsche Universalgelehrte Albertus Magnus (1193 bis 1280) den Birkensaft und empfahl die Einnahme des Saftes als Mittel gegen Steinbildung und Leberbeschwerden sowie bei Mundfäule oder Hautproblemen. In früheren Zeiten wurde er im Frühjahr aber nicht nur als Heilmittel, sondern auch als Alltagsgetränk verwendet. "Leute von Stande" schworen im 17. und 18. Jahrhundert auf die heilsame Wirkung von Birkenwasserkuren. Bis zur aktuellen Wiederentdeckung des Birkenwassers sind diese Traditionen allerdings etwas in Vergessenheit geraten. Mittlerweile ist es zum Superfood, Detox- und Trendgetränk in einem avanciert.
In der Volksmedizin diente es, innerlich angewendet, als allgemeines Stärkungsmittel, aber auch als Heilmittel bei Lungen- , Leber- und Nierenerkrankungen, bei Nierensteinen, Magenproblemen, Gelbsucht oder Rheumatismus. Äußerlich angewendet wurde Birkenwasser beispielsweise zur Behandlung von Wunden, diversen Hautausschlägen und Ekzemen sowie als Mittel, um den Zahndurchbruch kleiner Kinder zu erleichtern. In einigen Ländern wurde Birkenwasser auch als Fruchtbarkeitsmittel angesehen. Aus England und Schottland ist überliefert, dass es Neugeborenen noch vor der Muttermilch als erste Nahrung gegeben wurde.

Birkenwasser als Phytotherapeutikum

In der Pflanzenheilkunde – also der Phytotherapie – welches das älteste Heilverfahren des Abendlandes ist, ist das ganzheitliche Verständnis der Pflanze und die Wirkung der Pflanze auf allen drei Ebenen wichtig. Dies gilt natürlich auch für das Birkenwasser vor allem in seiner naturreinen Form: Auf der materiellen Ebene wirkt es durch die pflanzlichen Inhaltsstoffe an sich, auf der immateriellen Ebene über die Information, die vom Birkenwasser übertragen werden und auf energetischer Ebene über den Charakter und der Lebensenergie der Birke.

Birkenwasser als Haut und Haartonikum

In der Naturkosmetik wurde Birkenwasser traditionell zum Waschen von Haaren und Gesicht sowie als Gesichts- und Haartonikum verwendet. Es sollte den Haarwuchs fördern und galt äußerlich angewendet als wirksames Mittel gegen Hautunreinheiten, bei Hautirritationen, Sommersprossen oder Leberflecke. Außerdem wurde ihm eine hautaufhellende Wirkung zugeschrieben.

Birken als Rohstoff für die Pharmazie

Nach Dr. Norbert Lagoni (Robugen GmbH, Esslingen) ist die Heilkraft der Birke seit langem bekannt. Bereits in der in der Natur- und Volksheilkunde der Antike wurden in Griechenland, wie Plinius ca. 350 v. Chr. erwähnt, die harzigen, bernsteinfarbene Tröpfchen oder "Tränen" (Birkensaft) zur Blutreinigung, bei Gicht und Wassersucht angewandt. Der Birkensaft wurde bei Fieber und Magenleiden aber auch als Schönheits- und Stärketrank getrunken und das Birkenlaubwasser galt als Heilmittel von Hauterkrankungen und Schnittwunden. Auch Hildegard von Bingen (Äbtissin 1098- 1148) setzte die Birke bei Wassersucht, Harnbeschwerden und als Wundverschlußmittel ein. In der mittelalterlichen Signaturenlehre, bei der von der Eigenschaft der Pflanze auf ihre heilende Wirkung geschlossen wurde "Ubi morbus ibi remedium", wurde von der starken Saftung auf den Flüssigkeitsentzug aus dem Körper geschlossen.

In der Sympathieheilmedizin galt die Birke als heilender Baum. Hier sollte die Krankheit auf Bäume übertragen werden, indem man zu bestimmten Zeiten um den Baum gelaufen ist und sein Leiden beklagt.

Auch heute werden verschiedene Pflanzenteile der Birke als Heilmittel verwendet. Die Blätter, die Rinde sowie der Birkensaft, den man durch Anritzen der Bäume im Frühjahr erhält. Daraus werden Tees, Säfte; Lösungen, Tinkturen, Salben, Heilbäder, Öle und Haarwasser hergestellt. In der Homöopathie werden daraus Lösungen hergestellt.

Die Birke ist reich an Inhaltsstoffen. So wurden Flavonide, Flavone, Caponine, Glucoside, Phenolcarbonsäure, Mineralsalze, ätherische Öle, Ascorbinsäure und Inosit. nachgewiesen.

In der Pharmakologie ist ihre diurethische, aquarethische, salurethische, krampflösende und antibakterielle Wirkung bekannt und werden daher therapeutisch in der Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Harnorgane und bei Nierengries eingesetzt. Äußerlich angewendet helfen die Inhaltsstoffe der Birkenblätter und des -saftes bei Ekzemen, Hautwunden, Schuppen und Haarausfall. Birkenreiser werden darüber hinaus zur Durchblutungsförderung in der Sauna angewendet, indem man sich mit den Reisern schlägt. Von alters her wird Birkensaft zum Reinigen schlecht heilender Wunden sowie gegen Ausschläge angewendet.

Bin ich reif für eine Detox-Kur? Birkensaft in der Detox-Therapie

Was ist Detox? 

Der Begriff leitet sich von „Detoxifikation“ ab was übersetzt „Entgiftung“ bedeutet. Den Körper zu entgiften ist die Aufgabe der Detox-Therapie. Denn jeder menschliche Organismus ist unaufhörlich schädlichen Angriffen ausgesetzt. Über unsere Hautoberflächen, unsere Atemwege und unser Verdauungssystem dringen Stoffe in uns ein. Viele dieser Stoffe benötigen wir zum Leben, bei manchen bestimmt allein die Dosis, ob zu viel oder zu wenig davon für uns schädlich ist und andere sind regelrechte Gifte aus der Umwelt. Zu diesen Giften von außerhalb kommen jene Substanzen mit negativer Wirkung hinzu, die unsere Zellen und unsere Organe selbst produzieren. Es handelt sich dabei um Abfallprodukte aus Stoffwechselprozessen, die nicht mehr ihren natürlichen Weg aus dem Körper finden, wie es bei Schwitzen und Ausscheidungsprozessen der Verdauungsorgane der Fall ist. Detox soll diese Substanzen, die unseren Organismus beeinträchtigen, aus dem Körper ausleiten. Eine große, über den Tag verteilte Flüssigkeitszufuhr nimmt dabei eine wichtige Rolle ein, denn sie „lockert“ quasi die Schadstoffe im menschlichen Körper und schwemmt sie dann aus.

Die Konzentration der Giftstoffe im Alltag des modernen Menschen

Bereits Steinzeitmenschen mussten sich mit Giftstoffen in ihrem Alltag auseinandersetzen: Wenn sie versehentlich von einer Giftpflanze gegessen hatten oder von einem giftigen Tier gestochen wurden. Archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass sich der Ruß aus den Holzfeuern, an denen sie sich wärmten, in ihren Lungen absetzte.
Im Vergleich zum Steinzeitmenschen lebt der moderne Mensch jedoch in einem wahren Giftlabor. Er hat sogar eine große Zahl von künstlichen Stoffen hergestellt oder es geschafft, natürliche Stoffe in einem Maß anzureichern, wie sie in der Natur nicht vorkommen. Wir schlafen in Betten aus Kunstfasern, in Häusern aus Beton. Morgens tragen wir Rasierschaum aus der Dose auf unsere Haut auf, bevor wir uns rasieren. Wir kaufen unsere in Plastik eingeschweißten Nahrungsmittel im Supermarkt. Die Nahrungsmittel selbst sind mit einer Menge künstlicher Zusatzstoffe versehen, um ihr Aussehen zu verschönern, ihre Haltbarkeit zu verlängern und ihren Geschmack zu verbessern. Bei der Aufzucht der Pflanzen und Tiere gelangten Gifte in sie hinein, die sich in ihnen anreicherten. Tiere werden mit pharmazeutischen Produkten gegen Krankheiten behandelt, Pflanzen mit chemischen Lösungen gegen Schädlinge eingesprüht. Zur Arbeit fahren wir im Auto und atmen bei geöffnetem Fenster Abgase und den Abrieb der Autoreifen ein. Im klimatisierten Büro wird von der Klimaanlage ständig Luft von außen angesaugt und im gesamten Gebäude umgewälzt. An der Arbeitsstelle sind wir durch Telefon und PC-Bildschirm dauernd Elektrosmog ausgesetzt. Wenn es wir uns abends vor dem Fernseher gemütlich machen, merken wir gar nicht, dass der neue Kunstfaserteppich ein gefährliches Wohngift ausdünstet. Zu den Giften, die wir unabsichtlich und gegen unseren Willen aufnehmen, kommen zusätzlich jene, denen wir uns freiwillig wider besseres Wissen aussetzen. Sei es die Zigarette, das Gläschen Hochprozentiges oder die Lebensmittel, von denen wir genau wissen, dass sie ungesund sind, aber so lecker schmecken …
Es sind all diese Giftstoffe, die über die Atemwege, die Haut oder die Ernährung in unseren Körper gelangen und sich darin in einem so unnatürlich hohen Maß anhäufen, dass die natürliche Entgiftungsfunktion des menschlichen Organismus sie nicht mehr bewältigen kann.

Die Blockade des natürlichen Entgiftungsprozesses

Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk und zu seinen täglichen Aufgaben gehört es, mit Giften fertig zu werden. Wir scheiden sie mit Harn und Kot aus, wir entfernen sie durch das Ausschwitzen über die Haut, wir husten sie über den Schleim in unseren Atemwegen aus. Wie an der Aufzählung deutlich wurde, ist die Zufuhr von Flüssigkeit bereits eine gute Methode, um dem Körper beim Entgiften zu helfen. Reichliche Flüssigkeitsaufnahme ist die Grundlage für gut funktionierende Stoffwechselprozesse. Aber die natürliche Entgiftung, die Leber und Niere zu einem großen Teil im unseren Körper übernehmen, indem sie über Stoffwechselprodukte wie den Urin Schadstoffe ausleiten, hat ihre Grenzen.
Sind zu viel schädliche und giftige Elemente in unserem Körper vorhanden, können sie nicht mehr erfolgreich abgebaut und aus dem Körper hinaus transportiert werden, es kommt dann zu ihrer Anreicherung im menschlichen Organismus. Ein großer Teil der negativ wirkenden Substanzen wird anfangs in jenen Körperteilen abgelagert, die nicht unbedingt lebensnotwendig sind: Fett- und Bindegewebe. Mit der Zeit sind diese „Müllspeicher“ voll, und Schlacken und Giftstoffe sammeln sich mehr und mehr dort an, wo sie schwere gesundheitliche Folgeschäden verursachen. Das sind die Zellen jener Organe, die lebenswichtige Funktionen ausüben. Oder sie konzentrieren sich in den Blutbahnen und sorgen dort für eine geringere Durchflussmöglichkeit. Die Folgen sind bekannt, es handelt sich um jene häufig verbreiteten „Zivilisationskrankheiten“, die mit Übergewicht und Bewegungsmangel verbunden sind und die unseren steinzeitlichen Vorfahren damals fast fremd waren: Arterienverkalkung, Diabetes, Schlaganfälle, etc.
Die Überbeanspruchung und Verlangsamung des Stoffwechsels durch Schlacken und falsche Ernährung führt zu solchen Phänomenen wie die Bildung von Steinen in Galle, Nieren und Harnblase und die Verfettung der Leber. Die Leber ist das größte und wichtigste Entgiftungsorgan des menschlichen Körpers.

Wann ist es Zeit, den Körper zu entgiften?

Man sollte nicht warten, bis das Übermaß der schädlichen Elemente und die daraus folgenden Zivilisationskrankheiten den Körper chronisch geschädigt haben. Je früher man mit dem systematischen Ausleiten der Giftstoffe beginnt, umso besser.
Ein erstes Warnsignal sind regelmäßige bis dauerhafte Schlappheit und das Gefühl ausgelaugt zu sein, ohne spezifische Krankheitssymptome. Der Körper zeigt dadurch, dass er schon etwas überlastet ist, aber er streikt noch nicht richtig. Unreine Haut, schlechter Schlaf, unregelmäßige Verdauung und zunehmend schlechter werdender Körpergeruch werden von uns oft als Kleinigkeiten abgetan. In Wahrheit sollten sie als Alarmzeichen wahrgenommen werden.
Der passende Zeitpunkt, um mit einer Trinkkur des vitalisierenden Wassers aus der Birke einen Neustart zu beginnen.

Warum Birkenwasser für Detox verwenden?

Das Wasser ist ideal, um den Körper zu entgiften und massenweise Schlacken und Giftstoffe aus dem Organismus auszuleiten.
Durch die leichte Süße schmeckt es einerseits nicht fade, andererseits kann es in großen Mengen getrunken werden, ohne unserem Körper ein Übermaß an Zucker zuzuführen. Die übrigen Inhaltsstoffe helfen dem Immunsystem und bringen den Kreislauf in Schwung. Die nervenstärkende und belebende Wirkung ist den Volksheilkundlern in osteuropäischen Regionen nicht verborgen geblieben und wird von ihnen bis in die Gegenwart angepriesen. Wir können die Substanz heutzutage nutzen, um im Frühjahr eine Trinkkur durchzuführen und so die Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben. Als ein solcher „Wachmacher“ ist das Wasser nämlich schon lange bekannt.1
Empfohlen wird, über den Tag verteilt einige kleine Gläser der Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wie jede erfolgreiche Entgiftung sollte dieser Schritt nicht isoliert durchgeführt, sondern mit anderen Maßnahmen gekoppelt werden. Dazu gehören der Verzicht auf starke Sinnesreize und Genussgifte wie Alkohol, Koffein und Nikotin, eine ausgewogene Ernährung ohne übermäßigen Zucker- und Fettkonsum und viel Bewegung, am besten an frischer Luft. In einem solchen Rahmen können die vielen positiven Eigenschaften des Birkenwassers ihre Wirkung umso mehr entfalten.

Regelmäßig Detox mit Birkenwasser durchführen

Eine Entgiftung wirkt positiv auf den menschlichen Organismus und sollte gerade deshalb keine einmalige Angelegenheit bleiben. Denn über kurz oder lang werden sich wieder Schlacken und giftige Stoffe im Körper anreichern, das ist unvermeidlich in der modernen Welt. Das Ausleiten sollte darum regelmäßig wiederholt werden. Man kann es in dieser Hinsicht mit der jährlichen Fastenzeit vergleichen. Selbst eine mehrmalige Anwendung im Jahr schadet dem Körper nicht.
Früher war dieses Wasser in Deutschland praktisch unbekannt und nur deutsche Touristen kamen auf ihren Reisen mit seinem Gebrauch in Berührung. Seit einigen Jahren kann man einen regelrechten Trend beobachten und die Verfügbarkeit des Getränks steigert sich. Auf ein biozertifiziertes Produkt in seinem naturreinen Zustand sollte bei diesen Kuren unbedingt geachtet werden, damit die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Wassers voll zur Wirkung kommen können.


Quellen / Weitere Informationen

  1. M. Wick, Barbara: Die Birke: Botanik, medizinische Nutzung und kulturelle Bedeutung (12.5.2017).
    https://www.karger.com/Article/Pdf/475587.